Zündstoff Zucker: Wie gefährlich ist er wirklich?

Wir wissen es eigentlich alle: Zu viel Zucker ist schädlich für unseren Körper. Aber wieso eigentlich? Durch Zucker können wir uns antriebslos, müde und krank fühlen. Außerdem kann er zu Schlafstörungen, Hautkrankheiten, Durchfall und Angstzuständen führen und unser Immunsystem, welches uns täglich vor Milliarden Angriffen schützen muss, wird geschwächt. Wir werden anfällig für Infektionskrankheiten.

Maximal 10 % der Energie sollte laut der DGE aus Zucker stammen. Bei 2.000 kcal pro Tag, entspricht das einer maximalen Zufuhr von 50 g bzw. rund 10 Teelöffeln Zucker. Dazu zählt sowohl Zucker, den Hersteller oder Verbraucher Lebensmitteln zusetzen, sowie der natürlich vorkommende Zucker in Honig, Sirup, Fruchtsäften oder auch Fruchtsaftkonzentraten. Die Realität sieht allerdings anders aus: Ungefähr 95 g Zucker wird am Tag verzehrt. Dies entspricht also fast doppelt so viel wie die wissenschaftliche Empfehlung.

Was passiert im Körper nach der Aufnahme von Zucker?

Durch den Verzehr von Zucker steigt der Blutzuckerspiegel innerhalb kürzester Zeit rasant an und das Hormon Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, wird ausgeschüttet. Die Aufgabe von Insulin ist es, den aufgenommenen Zucker aus dem Blut zu entfernen und an Organe und Körperzellen zu verteilen.

Bei einer dauerhaften zuckerhaltigen Ernährung kann es zu einem erhöhten Insulinspiegel kommen, welcher entzündungsfördernd wirkt und dadurch die Entstehung von chronischen Krankheiten wie Diabetes Typ 2 begünstigt. Darüber hinaus kann es zu Übergewicht kommen, da ein erhöhter Insulinspiegel den Fettabbau verhindert.

Laut einer Statistik verzehrt jeder Deutsche ca. 34 Kilogramm Haushaltszucker im Jahr. Tatsächlich sollten es allerdings höchstens 9 Kilogramm im Jahr sein. Dabei kann es sein, dass wir ungewollt zu viel Zucker verzehren. Denn häufig ist Zucker in vielen Lebensmitteln, wie bspw. in Soßen und Fertiggerichten versteckt oder wird mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen wie Dextrose, Glukose oder Melasse getarnt.

So entdeckst du Zuckerfallen und reduzierst ganz einfach deinen Zuckerkonsum

Um deinen Zuckerkonsum zu reduzieren, sollest du zunächst die Etiketten deiner Lebensmittel gründlich lesen. Dort siehst du, wie viel Zucker in 100 g des jeweiligen Produkts enthalten ist. Je weiter vorne Zucker steht, desto mehr Zucker ist in dem Produkt enthalten. Insbesondere Lebensmittel wie Ketchup, Limonaden, Fruchtsäfte, Fertigsuppen und Tiefkühlpizza sind Produkte, die sehr viel Zucker enthalten. Vor allem Fruchtjoghurts oder Müslis können überraschend viel Zucker enthalten, sodass wir jeden Tag Unmengen an Zucker zu uns nehmen, ohne dass wir es wissen.

Die Lösung für dieses Problem ist ganz einfach: Wir müssen unseren Zucker selbst dosieren. Kaufe dir also bspw. einen Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz und gebe nur so viel Zucker hinein, wie du magst. Oft reichen auch nur süße Früchte. Und statt Softdrinks eignen sich selbst angemischte Schorlen aus Wasser und Saft. Auch beim Backen lässt sich Zucker schnell einsparen. Dort kannst du bspw. Obst wie Bananen als Süßungsmittel verwenden oder die Zuckermenge einfach etwas reduzieren.

Denke also immer daran: Zucker ist ein reines Genussmittel und je weniger zugesetzten Zucker ein Produkt enthält, desto besser.