Stress – was steckt dahinter?

Schwitzige Hände, das Herz schlägt schneller, die Stimme wird zittrig. Kurz vor der Prüfung, dem ersten Date oder der Produktpräsentation scheint es oft, als ob unser Körper alles gibt, um uns noch mehr Stress zu machen. Oft fühlen wir uns dem täglichen Stress schutzlos ausgeliefert und wollen alle das Eine: Bloß keinen Stress! Aber ist Stress tatsächlich so böse?

Stress – unsere Chance zur Bestleistung 

Die zahlreichen uns allen nur zu gut bekannten Stresssymptome sind ganz normal und damit ein Zeichen dafür, dass der Sympathikus – das Aktivierungssystem in unserem Körper – übernommen hat. Das Gute am Stress: unser Körper bereitet sich automatisch auf Höchstleistungen vor. Also genau genommen das, was uns zu einer erfolgreichen Präsentation und dem zweiten Date verhilft. Die Stressreaktion unseres Körpers ist dementsprechend erst einmal notwendig und hat uns früher ja tatsächlich das Leben gerettet, weil wir auf einmal genug Energie hatten, um wegzurennen oder zu kämpfen.

Stress ist, was du aus ihm machst

Was den Stress oft zu einem so negativen Erlebnis für uns macht, ist unser Glaube, dass Stress unser Feind ist. Tatsächlich haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Interpretation von Stress seine Folgen beeinflusst. Wenn wir glauben, dass Stress uns schadet, kann er Körper und Psyche auch schaden. Wenn wir Stresssituationen aber offen und neugierig entgegentreten und uns bewusst ist, dass körperliche Symptome zur Energiezufuhr dienen, fallen seine Folgen deutlich geringer aus. Dieser Effekt lässt sich sogar unmittelbar in der physiologischen Stressantwort beobachten: Personen mit einer positiven Stressinterpretation schütten in stressigen Situationen weniger Cortisol aus als solche, die Stress als Feind oder als Bedrohung sehen. Außerdem beruhigt sich der Herzschlag im Anschluss schneller wieder, wenn wir Stress als Freund statt als Feind betrachten. Die positive Interpretation von Stress wirkt also wie ein Puffer zwischen Stress und seinen potenziell negativen Folgen. Somit ist er ein wichtiger Bestandteil der Resilienz, also unserer persönlichen Widerstandfähigkeit.

Stress ist also gar nicht ungesund?

Chronischer Stress ohne erholsame Pausen ist trotzdem schädlich. Nach kurzzeitig stressigen Phasen ist es wichtig, den Sympathikus herunterzufahren und Körper und Geist Ruhe zu gönnen, um neue Kraft zu tanken. 

Fazit?

  1. Mache Stress zu deinem Freund, indem du dir positive Mantras aufsagst, wie zum Beispiel „Stress verhilft mir zu Bestleistungen“. Achte in Stresssituationen mal darauf, wie hellwach und ausdauernd du plötzlich bist… 
  2. Trotzdem gilt: Stress und Entspannung in einer Balance halten: Lerne, dich nach Stresssituationen schnell und effektiv zu entspannen!